Geschichte und Brauchtum zum ersten Tag des „Wonnemonats" Mai

Die Geschichte des Maibaumes ist alt. Germanen wie Kelten verehrten den grünen Baum, vor allem die Birke als irdische Gestalt der Urmutter. Die Birke war Sym­bol für keimendes Leben und Weisheit. Eine Birke wurde in der Dorfmitte oder auch vor einem Hof zum Segen für Mensch, Vieh und Felder aufgestellt. Sie sollte vor Dämonen und Hexen schützen, aber auch fruchtbar machen. Das zarte Grün des jungen Bäumchens animierte jedoch auch zu Liebeserklärungen und Heirats­anträgen. Um seine tiefe Zuneigung zu bekunden, stellte der junge Bursche seiner Angebeteten eine grüne Birke vor das Kammerfenster.

Die ersten bildlichen und urkundlichen Erwähnungen eines Maibaumes finden sich im 16. Jahrhundert. Zum ersten Mal eindeutig zu erkennen ist ein Maibaum auf einer Skizze des bekannten Kartographen Philip Apian (1531-1589). Sie zeigt ei­nen entästeten und entrindeten Baum vor der Kirche von Inchenhofen. Im 18. Jahr­hundert distanzierte sich die Kirche von dem Brauch. In einer Verordnung aus dieser Zeit bezeichnet sie den Maibaum als ein „unflätig unchristlich Ding". Lan­ge dauerte seine Verbannung jedoch nicht. Denn König Ludwig 1. fühlte sich mit dem Brauchtum seines bayrischen Volkes eng verbunden und hob die Maibaum­verordnung wieder auf, ja er ließ sich das Spektakel des Baumaufstellens in Mün­chen selbst nur selten entgehen. Und schließlich wurde gegen Ende des 18. Jahr­hunderts aus dem Maibaum ein Zeichen der Freiheit, ein Ausfluß der französi­schen Revolution, und seit der Gründung des Königreiches Bayern ein Symbol des Selbstbewusstseins seiner neuen politischen Gebilde.

Eher oberflächlich nationale Gründe waren im Dritten Reich für die Wiederbele­bung des Brauchtums ausschlaggebend. Hier einige Sätze aus einer kulturpoliti­schen Zeitschrift der NSDAP aus dem Jahr 1934. „So mag am Volksfeiertag beim neuen Maibaum der Gedanke an das frische neue Leben in unserem Volke dazu­treten, das nun zum Siege gekommen ist nach der Niederlage der alten Schadens­geister, die in einer langen Freinacht so viel Unheil angerichtet haben. So müßte der Maibaum, der alte deutsche Lebensbaum, geradezu Symbol des Volksfeiertages werden." In Berlin weihte 1933 Hitler den größten Maibaum der Welt ein, der aus Bayern kam. 1938 hatten die Augsburger einen Rekord-Maibaum zu bieten. Allein der Kranz hatte einen Durchmesser von 15 Metern. Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde der Maibaum wieder zu dem, was er eigentlich war: Ein Zeichen der Freiheit und des Selbstbewusstseins. Handwerker, Vereine, Kirche und andere schmückten ihn wieder mit ihren Emblemen.
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